Buchgenre
Wieso ist das ein wichtiges Thema?
Ist es Fantasy oder ein Liebesroman? Wieso musst du dich vor Veröffentlichung entscheiden? Was passiert, wenn du das falsche oder gar kein Genre angibst?
Hier kommt mein Senf zu diesem Thema und ein kleiner Überblick zu den verschiedenen Varianten.
Es ist wichtig das richtige Genre anzugeben. Denn tust du es nicht, machen das andere für dich. Und das ist im Nachhinein nicht mehr zu ändern!
Notiere dir zunächst alle Genres, welche deiner Meinung nach zu deiner Geschichte passen können. Eventuell lassen sich durch so eine Auflistung einige recht schnell direkt ausschließen.
Gehe in dich und stelle dir die Frage, welche Menschen du damit erreichen möchtest. Nicht jeder der gerne Liebesromane liest, interessiert sich für magische Begebenheiten. Und ebenso andersherum. Das ist ein wichtiger Punkt, um negative Kritik zu vermeiden. Die Leser tauchen mit einer bestimmten Erwartung in deine Geschichte ein, je nachdem wie du sie kategorisierst. Jemand der zart besaitet ist, könnte daher schockiert oder gar empört reagieren, wenn er unter Romance gesucht, deinen Roman gefunden hat, und dann einfach mal in eine Dark Fantasy Geschichte hereinspaziert. In so einem Fall kann dich deine eigentliche Zielgruppe auch schwieriger finden.
Schwankst du dennoch, kannst du deinen Roman Probelesen lassen und dir so vorab die Meinung von anderen einholen. Jedoch würde ich dir nicht empfehlen, das allein davon abhängig zu machen. Denn jeder Mensch hat eine individuelle Interpretation.
Als Orientierung gilt meist: Kernthema = richtiges Genre.
Ausnahme: Sind Aspekte zweier oder mehrerer Genres im selben Werk vermischt, kann dies auch unter Cross-Genre/Genre Blending eingestuft werden.
Ein kleines Beispiel:
Du hast einen Roman geschrieben. Bei einer Geschichte, in welcher die Liebe zweier Charaktere im Mittelpunkt steht, wäre die Wahl für das Genre nicht allzu schwer, hm?
Nehmen wir mal an, dass es aber eine herzzerreißende Liebesgeschichte in einer fiktionalen magischen Welt mit Fabelwesen und Monstern, in welchem politische Intrigen Kriege auslösen und unser Held die einzige Hoffnung der Menschheit ist.
Zudem findet auch noch Gewalt statt und es kommen übermäßig erotische Elemente vor, sodass es eventuell eine andere Altersbeschränkung erfordert. Und dann können die Charaktere auch noch Zeitreisen!
Das sind mal echt viele Themen.🧐 Und dieser Roman möchte natürlich von den richtigen Lesern gefunden werden!
Was denkst du, welche Zielgruppen fühlen sich hier angesprochen? Wäre es für dich in Ordnung, wenn es jemand anderes statt dir, einfach unter Erotik setzt? Obwohl es nur zwei solcher Szenen gibt und du dir so viel Mühe für die magischen Hintergründe gegeben hast? Kein Fantasy-Leser würde deine Geschichte noch finden können. Das ist nur ein Beispiel, jedoch durchaus nicht abwegig.
Hier ist ein Überblick über einige Subgenres in Romance und Fantasy. Spare dir deine wertvolle Zeit mit googeln, denn das habe ich bereits für dich getan.😉
Subgenres beim Liebesroman
Romantasy: Verschmelzung von Liebesgeschichte und Fantasy. Hier findet man unter anderem Magie, fremde Königreiche, fantastische Wesen, epische Quests und natürlich Herzklopfen.
Fantasy Romance: Unterscheidet sich ein wenig von Romantasy. Es findet klar in einer magischen Welt statt, jedoch liegt der Fokus auf der Liebesgeschichte der Figuren als auf einem epischen Weltbau.
New Adult: Enthält Spice, Drama und Selbstfindung. Die Protagonisten dieser Geschichten sind meist junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren. Die Geschichten handeln von ihren Alltagsproblemen auf der Uni/dem College oder der anfänglichen Karriere und ihren intensiveren romantischen Beziehungen. Wird meistens von Erwachsenen zwischen 18 bis Mitte 20 bevorzugt gelesen.
Young Adult: Die Hauptfiguren dieser Geschichten sind meist unter 18 Jahre alt. Hier liegt der Fokus auf der Suche nach der eigenen Identität, erste romantische Beziehungen, Konflikte mit der Familie oder den Freunden, Schulprobleme und die Bewältigung von Veränderungen. Die Zielgruppe für diese Kategorie sind jüngere Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren. Bekannte Beispiele, die hieran anlehnen sind „Die Tribute von Panem“, „Harry Potter“ und „Twilight“.
Romantic Suspence: Liebesgeschichten mit Thriller-/Krimielementen. Die Gefühle entwickeln sich oft unter Druck oder in Extremsituationen und die Geschichte garantiert Spannung durch Gefahr, Verbrechen oder Geheimnisse.
Erotic Romance: Die starke erotische Komponente steht im Mittelpunkt. Es entwickeln sich dennoch echte emotionale Bindungen. Meist erleben die Figuren und deren Beziehung zueinander intensive Entwicklungen.
Dark Romance: Dies sind düstere, oft toxische Beziehungen zwischen den Protagonisten – moralische Grauzonen und emotionale Intensität inklusive. Die Charaktere haben dunkle Vergangenheiten. Machtspiele sind ebenso ein zentraler Bestandteil.
Paranormal Romance: Hier vermischen sich Leidenschaft, Magie und Fantasie. Das sind Liebesgeschichten mit übernatürlichen Wesen wie Vampiren, Werwölfen, Hexen u. a. Die Welt kann der Realität nahe liegen oder völlig fiktional sein.
Subgenres bei Fantasy
Dark Fantasy: Eine Mischform aus Fantasy und Horror mit düsterer Stimmung. Die Handlung wie auch die Welt, in welcher sich die Geschichte abspielt, enthalten oftmals erschreckende, beängstigende oder verstörende Kreaturen, Magie, Handlungen und Umgebungen. Ein gutes Beispiel für dieses Genre ist „The Witcher“.
Grimdark: Diese Kategorie wird als pessimistisch, unversöhnlich düster und mit wenig Hoffnung auf einen positiven Ausgang beschrieben. Im Fokus liegt eine realistische und brutale Darstellung einer Fantasy-Welt mit einem Schwerpunkt auf extreme Gewalt, Verrat, politische Intrigen und kaum echten Helden. Ein Beispiel, welches sich hieran anlehnen würde, wäre „Das Lied von Eis und Feuer“ (Game of Thrones).
Urban Fantasy: Dies ist meist eine Mischung aus Magie und der modernen Welt. Oftmals spielt sich die Geschichte auch in Großstädten ab und übernatürliche Wesen/Menschen mit übernatürlichen Kräften leben verborgen oder offen unter Menschen. Was sehr gut in diese Kategorie passen würde, ist beispielsweise „City of Bones“ aber ebenso auch wieder „Harry Potter“.
Zeitgenössische Fantasy (Contemporary Fantasy): Ähnelt stark dem Urban Fantasy. Diese Kategorie ist jedoch weniger Krimi-lastig.
High Fantasy: Meist spielt die Geschichte in einer vollständig erfundenen Welt mit eigenen Regeln, Völkern und Sprachen. Die Heldenreise ist ein zentrales Element und es liegt ein großer Fokus auf Magie und epischen Schlachten. Ein Beispiel eines solchen Genres ist „Der Herr der Ringe“.
Low Fantasy: Im Gegensatz zum High Fantasy, spielt die Geschichte hier in einer weitgehend realistischen Welt. Fantastische Elemente und Magie sind stark eingeschränkt und kommen eher subtil und in kleinem Format vor. Die Konflikte wirken persönlicher und alltäglicher.
Epic Fantasy: Ähnelt stark dem High Fantasy, betont jedoch das Großformat: größere Welten, riesiger Cast und weltumspannende Konflikte. Langfristige Story-Arcs über mehrere Bücher mit mehreren Handlungssträngen, historischer Tiefe und politischen Intrigen.
Historical Fantasy: Wie der Name schon vermuten lässt, werden hier Fantasie und echte historische Epochen miteinander verbunden. Dies wäre beispielsweise eine Geschichte, welche im Mittelalter spielt und von Drachen, Zauberern und anderen Fabelwesen erzählt.
Sword and Sorcery: Actionreiche Abenteuer mit Fokus auf Magie und Schwertkampf. Hier ist der Held der Geschichte ein Einzelkämpfer oder eine kleine Gruppe. Statt epischer Weltrettung und politischen Konflikten, geht es hier mehr um die persönliche Heldengeschichte. Ein passendes Beispiel ist „Conan der Barbar“.
Science Fantasy: Science-Fiktion (Technologie) kombiniert mit Fantasy-Elementen (Magie). Hier kann die Geschichte in futuristischen Welten spielen und ebenso fantastische Kreaturen oder spezielle Kräfte enthalten. Für jeden Raumfahrer, der auf einem fremden Planeten Einhörner sichten und sich mit mächtigen Zauberern um das Herz einer schönen Fee duellieren will.
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